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2. Die Aussprache
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Wenn dieser Name so wichtig ist, wieso ist dann die richtige Aussprache verloren gegangen? Selbst Experten die eine bestimmte Aussprache bevorzugen räumen ein, das es heute niemand mit Gewissheit sagen könne, wie es ehemals ausgesprochen wurde. Und warum ist dies so? Ich denke, den historischen Kontext müsste allen bekannt sein: Da die Juden ein Dogma um diesen Namen aufgebaut haben wurde es von ihnen weder gelesen noch ausgesprochen. Sie lesen stattdessen an diesen Stellen “Ha-Schem” – “Der Name”, oder eben das bekanntere “Adonai” – Herr(en) beim Beten. Das Dogma ist entstanden wegen 2.Mose 20,7 (und auch 5.Mose 5,11) wo es heißt:
“Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.”
(Schlachter Übersetzung)
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Das hebräische Wort, was hier als missbrauchen übersetzt wurde, “Schaw” bedeutet eigentlich: falsch, verkehrt aber eben auch vergeblich, nutzlos, töricht, unnötig. Und da dies so ist kann man den Vers auf Hebräisch eben auch so verstehen:
“Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnötig nennen! Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen unnötig nennt.”
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Aber ohne Chaos geht es halt nicht, denn auch dies entspricht nicht dem jüdischen Verständnis. Denn in dem Vers kommt das Wort “Schaw” zweimal vor. Rabbi Schlomo ben Jizchak (Raschi) schreibt in seiner Tanach- (AT), bzw. in dem Fall Tora Auslegung dazu das dieses Wort wo es zum zweiten Mal im Vers vorkommt (im Gegensatz zum ersten Mal) die Schlechtigkeit meint.
Quelle: chabad.org
Soll heißen, nach jüdischem Verständnis (nach Raschi) müsste man es so übersetzen:
“Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnötig nennen! Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.”
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Somit sollte es auch nachvollziehbar sein, warum die Juden JHWH eben überhaupt nicht ausgesprochen haben. Vor allem wenn man sich im Lichte dieses Verständnisses 3.Mose 24,16 ansieht:
“und wer den Namen des HERRN lästert, der soll unbedingt getötet werden! Die ganze Gemeinde soll ihn unbedingt steinigen, sei es ein Fremdling oder ein Einheimischer; wenn er den Namen lästert, so soll er sterben!”
(Schlachter Übersetzung)
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Und somit stand für das bloße Aussprechen des Namens schon die Todesstrafe. Sehr deutlich wird dies z.B. am Text vom “Targum Onkelus“, einer Übersetzung der Tora ins aramäische. Da heißt in 3.Mose 24,16:
“und wer den Namen JHWH deutlich ausspricht, der soll unbedingt getötet werden! Die ganze Gemeinde soll ihn unbedingt steinigen, sei es ein Fremdling oder ein Einheimischer; wenn er den Namen deutlich ausspricht, so soll er sterben!”
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Philon von Alexandria, jüdischer Theologe und Philosoph schreibt z.B. (De Vita Mosis Buch 2, 203- 206) um noch einen darauf zu setzen, dass die Benennung des Namens Gottes ja sogar viel schlimmer wäre als selbst über Gott zu fluchen:
“203 Nach der Bestrafung des Gottlosen und Schuldbefleckten wurde eine neue Verordnung erlassen, die man wohl sonst nie einer besonderen Aufzeichnung für wert [345] erachtet hätte; allein die unvorhergesehenen Umsturzbestrebungen erfordern auch neue Gesetze zur Verhinderung [p. 166 M.] solcher Verbrechen. Sofort wird also folgendes Gesetz gegeben: „Wer Gott flucht, macht sich einer Sünde schuldig, wer aber den Namen des Herrn ausspricht, soll sterben (3 Mos. 24,15.16)“. 204 Ganz recht, o Allweiser, du allein hast ungemischte Weisheit unverfälscht genossen. Du hast das Nennen für schlimmer gehalten als das Verwünschen? Denn sonst hättest du einen Mann, der die schwerste Gottlosigkeit begangen, nicht so milde behandelt, indem du ihn gewöhnlichen Sündern beigeselltest, während du gegen einen, der anscheinend ein geringeres Unrecht begangen, die äusserste Strafe, den Tod, festsetztest.”
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Das Wort was in 3.Mose 24, Vers 15 und 16, als “lästern” oder eben als “deutlich aussprechen” übersetzt wurde ist “Naqab” ( נקב ). Wörtlich bedeutet es “durchbohren” , “durchstechen” und wird in der Bibel an anderen Stellen auch so übersetzt, aber nach Kontext im Satz kann es sich auch auf die Sprache, Ausdrucksweise beziehen, eben “bohrende Worte”, im Sinne von gezielt, auf den Punkt, verletzend, bloßstellend usw. Daher eben auch die Übersetzung als “lästern”. Aber es kann eben auch die Bedeutung haben “etwas auf den Punkt bringen” bzw. “beim Namen nennen” wie es auch an anderen Stellen in der Bibel (z.B. 4.Moses 1,17 – 1.Chr. 12,32 – 1.Chr. 16,41 – 2.Chr. 28,15 – 2.Chr. 31,19 – Esra 8,20 – Jes. 62,2) übersetzt wird. Somit ist auch das Verständnis dieses Wortes als “deutlich aussprechen” ganz klar möglich. Natürlich lehnen die (meisten) Christen dieses Dogma, das man den Namen JHWH nicht aussprechen dürfe, als “unbiblisch”, also als “ohne Basis in der Bibel” ab. Aber man muss fair sein, der Grundtext, bzw. das hebräische Wort Naqab gibt es nunmal her.
Und nicht anders ist es bei den erstgenannten Versen mit dem Wort Schaw ( שָׁוְא ). Schließlich lesen auch Christen die diese Deutung ablehnen, dennoch in ihren deutschen Bibelübersetzungen dasselbe Wort an anderen Stellen in der Bibel zigfach als “vergeblich” , “nutzlos” , “nichtigem” , “eitel” usw. übersetzt. Oder anders gesagt auch das Wort Schaw lässt sich in der jüdischen Deutung lesen, übersetzen, verstehen und unterstreicht durch die Übereinstimmung in dieser Bedeutung in beiden Wörtern das jüdische Verständnis eigentlich sogar. Daher empfinde ich es schon als anti-jüdische Polemik, wenn Christen den Juden unterstellen dieses Dogma wäre ja aus der Luft gegriffen, es wäre falsch, übertrieben oder gar “abergläubisch” und eben letztendlich “ganz klar” unbiblisch.
Nein! Denn sobald man in die Auslegung des Textes geht, befindet man sich schon im Gebäude, im Konstrukt, in der Theologie des jeweiligen Glaubens. Bei der reinen Wahrheitssuche ist es jedoch unabhängig von einem solchen religiösem Verständnis erstmal nur wichtig was der Grundtext her gibt. Und da muss auch ein Christ der diese Verse anders deutet eben einsehen das auch die Deutung des Judentums nicht unbiblisch ist. Und auch zu allen anderen Punkten, wie z.B. das der Name in der Bibel selbst ja von Personen genannt wird, oder historische Funde usw., auch da haben die Juden natürlich antworten darauf. Daher empfinde ich es einfach als unfair wie viele Christen in dem Fall vorgehen.
Wie dem auch sei. Jedenfalls wurde der Name im Judentum durch dieses Dogma eben tabuisiert und wurde daher nur ein einziges Mal im Jahr, und zwar vom Hohepriester am Tag des Jom Kippur (Versöhnungstag) ausgesprochen. Nach der Tempelzerstörung ca. im Jahre 70 n.Chr. fiel auch dies weg. Und somit wurde es eben gar nicht mehr ausgesprochen und so ging halt das Wissen um die richtige Aussprache verloren. Das ist eine Tatsache das dies so ist, da kann keiner, so groß der Balken in seinem Auge auch sein mag, nichts dran rütteln. Und da drängt sich mir doch eine Frage auf, in Anbetracht dessen das wir die Bibel nicht als authentisches Wort Gottes ansehen, kommen viele Christen immer wieder mit solchen Formulierungen um ihren Standpunkt zu untermauern (Beispiel Zitat):
“Ist unser Schöpfer unfehlbar? Dann sollte doch die Erhaltung seines heiligen Wortes durch die Zeit für IHN eine Kleinigkeit sein. Traust Du Deinem Gott das zu? Ich meinem schon.”
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Und eben solch eine Aussage möchte ich nun als Vorlage für unser Thema, den Namen JHWH nutzen und sie so umformulieren:
“Ist unser Schöpfer unfehlbar? Dann sollte die Erhaltung seines heiligen Namens durch die Zeit für IHN eine Kleinigkeit sein. Traust Du Deinem Gott das zu? Ich meinem schon.”
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Und? Ihr Missionare, warum konnte “euer” Gott, Seinen sooo wichtigen Namen nicht schützen? Oder anders gefragt, die Aussprache davon bis heute bewahren? Brisant, brisant, natürlich wird dieses Dilemma von den Missionaren oder auch anderen Christen, die diesen Namen einerseits so wichtig machen dann kleingeredet das die richtige Aussprache verloren gegangen ist. ABER stellt Euch mal vor so eine Situation wäre bei uns Muslimen vorzufinden, dann müsste ich mir 100 % von jedem zweiten missionierenden Christen anhören:
“Ist Euer Gott nicht in der Lage gewesen Seinen eigenen Namen zu schützen? Und das soll der Allmächtige sein? Nicht euer ernst oder?”
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Aber da der Fall halt anders liegt, macht es natürlich nichts, die Aussprache des Namens ist sicher nicht sooo wichtig, “so kleinlich wird Gott schon nicht sein”. Dennoch ist der Name selbst natürlich sehr, seeehr wichtig, das schon, ist klar. Aber man muss denn Namen ja nicht mit Gewissheit kennen, also wie er wirklich klang, wie er ausgesprochen wurde, wie er lautete … weil die 4 Buchstaben kennt man ja … und Interpretationsspielraum ist doch auch was Tolles, … war wahrscheinlich so gedacht … *Achtung, das war Ironie* Denn diese Doppelmoral von missionarisch christlicher Seite ist eben echt lächerlich, das ist schon nicht mehr zweierlei Maß, die ganze Waage scheint kaputt zu sein.
Wenn wir darauf hinweisen das Allah, Alah oder von mir aus das Elah derselbe Eigenname Gottes in diesen 3 sehr eng verwandten semitischen Sprachen ist, will man das nicht wahrhaben. Obwohl es in ihrer Aussprache untereinander keinen größeren Unterschied gibt, als die Unterschiede die durch einen Dialekt bedingt sind. Ob man jetzt z.B. SubhanAllah, SubhanAlah oder SubhanElah sagt, jeder Muslim wird es direkt als “Geprießen sei Gott” verstehen. Bei SubhanAllah und SubhanAlah wird man dem wohl nicht widersprechen, so unverschämt wird man wohl nicht sein. Aber beim “-Elah” wäre es halt anders? Mal angesehen davon das Elah sowieso eine Erfindung der Masoreten ist, ist es dennoch kein großer Unterschied. Manche sagen z.B. Allahu Akbar und andere (wie viele Türken) sagen Allahu Ekber, ist es jetzt etwa zu einem anderen Wort geworden? Natürlich nicht, so oder so, die Bedeutung bleibt die selbe. Bei Elah ist es nicht anders, es ist einfach nur ein E anstatt einem A, und viele pakistanische, indische oder malaysische Muslime sprechen es halt als SubhanElah aus. Dieser Laut unterschied bedeutet in der semitischen Sprache nicht viel. Ich kann es nur nochmal wiederholen, die alte hebräische Schrift, auf die die Texte des heutigen AT zurückgehen schreibt, man OHNE Halbvokal-Buchstaben wie E und O. Diese wurden erst durch “Punktationen” in die Schrift eingeführt. Im Arabischen geschah das durch den dritten Khalifen Uthman (Schwiegersohn des Propheten), möge Allah mit ihm zufrieden sein, bei der hebräischen Schrift hingegen wie erwähnt durch die Masoretten (etwa in den Jahren 700 bis 1000 n.Chr. ). Als Beipspiel nun der erste Vers der Bibel in:
Schlachter Übersetzung:
Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
(modernes) Hebräisch:
בראשית ברא אלהים את השמים ואת הארץ׃
Und nun mit Punktation, “Masoretischer Text” (MT):
בְּרֵאשִׁ֖ית בָּרָ֣א אֱלֹהִ֑ים אֵ֥ת הַשָּׁמַ֖יִם וְאֵ֥ת הָאָֽרֶץ׃
So sieht der Vers hingegen in antikem, Paleo-Hebräisch aus:
Erst durch diese Punktation wird eine Leseweise vorgegeben, eine Leseweise die von den tatsächlichen Urtexten (ohne Punkte) nicht stichhaltig nachgewiesen werden kann. Die Leseart heute bassiert allein auf den Ansichten der jüdischen Tradition. Diese Tradition lässt sich aber natürlich nicht wirklich bis zu Moses (as) zurückverfolgen.
Schauen wir uns das Wort “Elah” mal an, wie es z.B. in diesem Vers steht; Daniel 2,23:
Dir, dem Gott meiner Väter, sage ich Lob und Dank, dass du mir Weisheit und Kraft verliehen und mich jetzt wissen lassen hast, was wir von dir erbeten haben; denn die Sache des Königs hast du uns wissen lassen!
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Der erste Buchstabe bei dem angeblichen “Elah” ist kein E, sondern Aleph, es wird heute (durch die Regeln der Masoreten) als stimmlos beschrieben, da die Punktierung den Laut bestimmt. Steht unter dem Buchstaben ein kleiner Strich, spricht man ein kurzes A. Stehen darunter drei kleine Punkte im Dreieck, spricht man ein E oder Ä. Aber da es im Paleo/Alt-Hebräisch kein E und O gab, war es ein A, auch heute noch wird man ein Aleph ohne Punktierung als A lesen. Daher Aleph = A, gefolgt von Lamed = L und dann He = H, dementsprechend wird es eben ganz klar und deutschlich A-L-H, Alah gelesen. Bei Abraham z.B. ist der erste Buchstabe auch ein Aleph, ein A, aber ich habe es noch nie als Ebraham gelesen, oder Ebrehem oder sowas, das liegt aber eben allein daran, weil die Masoreten bei dem Namen (im Gegensatz zum Namen Alah) diese Punktationen (Nakdanim) hier nicht eingefügt haben. Wenn man jemanden beibringt hebräisch zu lesen und die Punktationen der Masoreten weglässt, so wird er bei den Wörtern den die Masoreten zu Elah und Elohim machten ganz klar und deutlich Alah und Alahim lesen. Und somit entspricht der Grundtext des AT, in seinen ältesten Zeugnissen, in Alt-Hebräisch, ganz klar in der Formulierung des Gottesnamens dem islamischen Allah und Allahumma.
Aus dem Internet:
3. AL (El) אל = Mighty One
4. Alahim (Elohim) אלהים = Mighty Ones
Quelle: darrellcarr.com
Modern Hebrew has inherited the corrupted influences of the Masoretes, a Karaite sect of traditionalists who abhorred anyone pronouncing the Name YAHUAH aloud. They invented vowel markings called NIQQUD to misdirect the sound of words. YAHU became YEHO, and ALAHIM became ELOHIM. ABRAHIM begins with an ALEF, and so does ALAHIM. The Arabs pronounce Hebrew words more accurately than modern Yahudim do.
Quelle: lew-white
Die Masoreten haben den Hebräischen Text mit den Punktationen versehen und damit die Lesweise vorgegeben. Aber das alte Hebräisch, man nennt es auch Paleo-Hebräisch hatte keine Halbvokale, sondern kannte nur Vollvokale: A, I und U. Dementsprechend müsste DER HÖCHSTE mit ALAHIM angesprochen werden. Zum Beispiel hat der Name Abrahim ungefähr abgesehen von dem B und dem R die gleichen gleichen Buchstaben, wie ALAHIM. Ebenso ist Abrahim wie auch ALAHIM ein Pluralwort. Abrahim sollte der Vater vieler Völker werden. Abrahim spricht davon, was ALAHIM aus ihm machen will. Es redet nicht davon, was Abrahim ist. Überdies hatte Abrahim zu dem Zeitpunkt in welchem er den Namen Abrahim erhielt noch überhaupt keinen Sohn. Nebenbei hieß Abrahim vor der Namensänderung Abram.
Quelle: monotheismus.ch
Lesen wir nun אלהים in der nicht-vokalisierten Weise, so müssten wir es eigentlich als „Alahim“ aussprechen. Das stimmlose Aleph (א) wird zu „A“, Lamed (ל) zu „la“, Heth (ה) gefolgt von Jod (י) zu „hi“, und schließlich das abschließende Mem (ם) als „m“. […] Aber lassen wir doch einfach mal den Plural weg und behaupten Gott wäre nur eine einzige Person. Nun, dann würde daraus אלה, was wir als „Alah“ oder „Allah“ aussprechen müssten.
Quelle: sabbatnet.org
Es gibt keine endgültige Weise, irgendeine (Ansicht) als eher richtig zu beweisen, jedoch, warum ich die Methoden und Einstellungen der anderen annehme und akzeptierte ist, weil es sonst zu Abspaltung, Anstrengung und Konkurrenz kommt. Ich bevorzuge auch “AL”, “ALAH” und “ALAHIM”. Aber ich kann nicht beweisen, dass “EL” falsch ist, so akzeptiere ich beide, bis Yeschua erscheint, (und uns) auf die Weise hinweisst, wie Er will, dass wir (es) aussprechen, – wenn die reinen Lippen wiederhergestellt werden. (Zefn 3:9). (aus dem englischen übersetzt)
Quelle: torahzone.net
Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es gibt aber auch noch einen anderen Weg “Alah“ im AT nachzuweisen, nämlich die aramäische Sprache. Das Alte Testament ist nicht rein hebräisch, aramäische Namen und Begriffe sind in vielen Büchern der Bibel enthalten, angefangen bei 1. Mose. In 1.Mose 31,47 steht:
Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta; Jakob aber nannte ihn Gal-Ed.
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Der Name “Jegar-Sahaduta” in diesem Vers ist aramäisch.
Aber interessanter als einzelne Namen und Wörter sind die rein aramäischen Abschnitte in Esra und Daniel. In diesen Abschnitten wird Gott 95 Mal mit dem aramäischen Wort “Alah“ betitelt, das ist ganz klar. Nur lesen das die Juden, bzw. Christen heute trotzdem als “Elah“, da sie die Leseweise des von den Masoreten festgelegten Neu-Hebräisch auch auf die aramäischen Texte anwenden. Das ist aber natürlich falsch und gibt dann nicht die richtige Aussprache dieser Wörter in dem damaligen aramäisch wieder.
Aramäisch ist eine nordwest-semitische Sprache, die sich im Gebiet des heutigen Syrien und seinen umliegenden Gegenden entwickelte und in ihren ältesten Inschriften für das 9.-8. Jh. v.d.Z. bezeugt ist. In wenigen kleinen Sprachinseln heute noch lebendig, schaut die Sprache auf eine fast 3000jährige Geschichte zurück. […] Die aramäische Sprache und ihre Literatur haben in vielfältiger Weise auf die Entstehung der biblischen Schriften eingewirkt. Zum einen sind Teile der biblischen Bücher Esra und Daniel in aramäischer Sprache abgefasst, zum anderen finden sich in verschiedenen Texten Aramaismen (vgl. 3.). Für die Bibelwissenschaft sind ausserdem die alten aramäischen (syrischen) Übersetzungen für die Text- und frühe Rezeptionsgeschichte der biblischen Schriften von Bedeutung.
Quelle: bibelwissenschaft.de
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Die syrische Sprache, auch als Surayt bezeichnet gehört als mittelostaramäische Sprache zum nordwestlichen Zweig der semitischen Sprachen. […] Das heutige Syrisch ist eine Fortsetzung des Altaramäischen und Reichsaramäischen, das seit der Christianisierung Syrisch genannt wird.
Quelle: wikipedia
Die Aussprache die dem aramäisch von damals am nahesten kommt, ist der syrische Dialekt. Und in diesem Dialekt ließt man “אלה” eben ganz klar als “Alah”. Somit entspricht es dem arabischen “Allah”. Und deswegen benutzen auch arabische Juden und Christen auch das Wort Allah in arabisch ganz selbstverständlich für ihren Gott. Und das taten sie auch schon lange bevor der Prophet Muhammad (der Friede und der Segen Allahs sein auf ihm) geboren wurde. Es gibt Texte von dem Konzil von Nizäa (im Jahr 325 ) auf Arabisch, da an diesem Konzil auch sechs arabische Bischöfe teilnahmen. Auch vom Konzil von Chalcedon (im Jahr 451 ), an dem 20 arabische Bischöfe teilnahmen, gibt es arabische Schriften. In diesen Texten, die zum Teil über 200 Jahre vor der Geburt des letzten Propheten Muhammad (saw.) entstanden, nannten die Christen den Gott der Bibel auf Arabisch “Allah”.
Quelle: thomasschirrmacher.info
Aber kommen wir nach diesem kleinen Abstecher wieder zurück zur Aussprache von JHWH. Nun gibt es verschiedene Herangehensweisen der Lesung, bzw. in dem Fall eher der Versuch der Rekonstruktion. In letzter Zeit wird Jahwe immer populärer, aber auch das war nicht immer so. Daher denke ich, dass man da anders an die Sache rangehen sollte, denn tatsächlich sind in den semitischen Sprachen bei den Namen, auch und vor allem die Bedeutungen wichtig. Daher kann man das Rätsel um die Aussprache wohl eher auf diese Weise lösen, wa Allahu Alem, und Gott weiß es besser.